Erleben Sie ein Stück Heimatkultur von den Römern bis ins 20. Jahrhundert
Die malerische Gebäudegruppe um den alten Pfarrhof aus dem 18. und 19. Jahrhundert, – erweitert um das im Jahre 1984 aus dem Stadtteil Breitenfürst umgesetzte „Hirtenhäusle“ -, ist seit 1981 mit einer Vielzahl von römerzeitlichen und volkskundlichen Kostbarkeiten zu einem Zentralmuseum für den Welzheimer Wald geworden.
Der Historische Verein als Trägerverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Areal das besondere geschichtliche Erbe des Welzheimer Waldes zu sammeln, zu pflegen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Museum birgt neben zahlreichen römerzeitlichen Exponaten besonders kostbare Funde aus den römischen Brunnen des Ostkastells. Bäuerliches Leben des 18. und 19. Jahrhunderts wird lebendig in den voll eingerichteten Stuben und Kammern. In mehreren Sälen werden Geräte, Werkzeuge und handwerkliche Erzeugnisse der Gegend aus Ton, Stein, Metall, Holz und Glas gezeigt.
In einer kleinen Abteilung sind außerdem wertvolle alte Spielwaren aus Welzheimer Produktion zu sehen.
Nebengebäude ergänzen das museale Gebäudeensemble (mehr ...)
Die Pfarrscheuer, das älteste Gebäude in Welzheim, ist Präsentationsort für zahlreiche Zeugnisse alter Handwerksberufe:
Die Arbeitsplätze von Wagner, Zimmermann, Schreiner, Küfer sind teilweise komplett eingerichtet, die Ausrüstungen der Holzhauer und Deichelbohrer werden präsentiert und vermitteln einen lebendigen Eindruck aus der Arbeitswelt vergangener Tage.
Von der Mühsal eines Waschtags vergangener Zeiten zeugen die Exponate im Waschhaus. Vom Holzzuber, Waschkessel bis zu früheren Formen von Waschmaschinen zeigt die Sammlung einen Querschnitt verschiedener Waschtagutensilien.
Ursprüngliche sollte das Hirtenhäusle aus dem Jahr 1810 einer Straßenerweiterung im Stadtteil Breitenfürst weichen. Nach längeren Verhandlungen wurde das Gebäude jedoch fachmännisch Stein für Stein abgetragen und im Museumhof wieder originalgetreu errichtet. Im Obergeschoß des Gebäudes ist eine Schuhmacherwerkstatt eingerichtet. Regelmäßig zeigt ein Schuhmacher die Herstellung von Schuhen nach alter Handwerkstradition. Im Erdgeschoss ist eine komplette Schmiedewerkstatt mit Esse und Blasebalg, Hammer und Amboss und ein Benz-Einzylinder-Motor mit Transmissionsantrieb eingerichtet.
Das WC-Gebäude hinter dem Museumsgarten hat eine über hundertjährige „Klogeschichte“. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit dem denkmalgeschützten ehemaligen Schulgebäude gebaut. Im Jahr 2014 wurde es transloziert (umgesetzt) und komplett saniert. Es dient heute als WC für das Museum und für das im umgebauten Schulgebäude untergebrachten Café mit Touristeninformation.
Im Museumshof versorgt ein Brunnen seit dem 17. Jahrhundert die Gebäude mit Wasser. Die Brunnenstube ist noch erhalten, der Brunnenkopf neu gestaltet. Das Wasser des Brunnens wird seit 1976 über eine hölzerne Kolbenpumpe und eine Deichelleitung zu Tage gefördert und versorgt jetzt den Museumsgarten mit Gießwasser.
Ein Backhaus, aus einem Kaisersbacher Teilort transloziert,rundet das Gebäudeensemble des Museumshofs ab. Das Backhaus selbst ist noch voll funktionsfähig.