Das Konzentrationslager Welzheim 1935 – 1945
Ort nationalsozialistischer Gewaltherrschaft mitten in einer württembergischen Kleinstadt
In Welzheim wurde im Jahr 1935 auf Betreiben der Gestapoleitstelle Stuttgart ein Schutzhaftlager im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis eingerichtet. Das Lager firmierte unter der Bezeichnung „Polizeigefängnis Welzheim“. Es war eine Nebenstelle der Gestapoleitstelle Stuttgart (Hotel Silber).Insgesamt passierten von 1935 bis 1945 bis zu 15.000 Häftlinge das KZ Welzheim.
Die Häftlinge in Welzheim wurden nicht wie in anderen Konzentrationslagern systematisch vernichtet, aber mindestens 65 Todesurteile wurden wegen Delikten wie Spionage, Diebstahl, Fluchtversuch und Rassenschande durch Erhängen und Erschießen vollstreckt.Die Hinrichtungen fanden im sogenannten Henkersteinbruch statt.
Die Hingerichteten, die im KZ Verstorbenen und weitere Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden auf dem Friedhof in Massengräbern anonym und würdelos verscharrt. Eine Umbettung und nachträgliche Identifizierung der sterblichen Überreste erfolgte im Jahr 1965.
Der Gefängnistrakt wurde im Jahr 1954 abgerissen. Das Kommandanturgebäude besteht nach wie vor am Gottlob-Bauknecht-Platz.
Die Reihengräber auf dem Friedhof sowie die Hinrichtungsstätte „Henkersteinbruch“ wurden 2015 als Gedenkstätten anlässlich des 70. Jahrestags der Räumung des KZ Welzheim um- bzw. neu gestaltet.
Weitere Informationen:
Informationen über Führungen zu den Gedenkstätten: Historischer Verein Welzheimer Wald e. V. www.museumwelzheim.de
Stadtverwaltung Welzheim | Tourismusinfo Kirchplatz 3 | 73642 Welzheim Telefon 07182 8008-15; touristinfo(at)welzheim.de